Love, theoretically by Ali Hazelwood

Love, theoretically by Ali Hazelwood

Autor:Ali Hazelwood
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Aufbau digital
veröffentlicht: 2023-05-02T15:41:09.315000+00:00


Kapitel 15

Wärmetransfer

Hier gibt es keine Vorhänge, und ich wache zuerst auf.

Das Morgenlicht ist blendend weiß, so schmerzhaft wie eine Million Nacktmulle, die mir die Augäpfel aus dem Schädel nagen. Dem langsamen, regelmäßigen Atem in meinem Nacken nach zu schließen, ist das kein Problem für Jack.

Ich fühle mich ausgeruht. Es ist warm und gemütlich. Irgendwann in der Nacht habe ich mich wohl in seinen Armen umgedreht, denn mein Rücken presst sich an seine Brust. Seine Hand ruht unter meinem Shirt flach auf meinem Bauch, so dass seine Finger meinen Pod berühren, aber nicht auf unangenehme, irgendwie sexuelle Art. Er versucht nur, mich möglichst nah bei sich zu halten, damit wir beide unter die dünne Decke passen. Eigentlich müsste es sich anfühlen wie Löffelchen mit einem Piranha, aber irgendwie funktioniert es und …

Vielleicht fühlt es sich doch irgendwie ein bisschen sexuell an. Denn etwas sehr Heißes, sehr, sehr Hartes, sehr, sehr, sehr Großes drückt sich an meinen Hintern.

Wahrscheinlich muss Jack pinkeln. Werden Männer nicht steif, wenn sie morgens aufs Klo müssen? Eine Art Pisserektion. Jepp.

Trotzdem sollte ich mich besser davonmachen.

Ich versuche, mich unter Jacks massigem Bizeps hervorzuwinden, doch er widersetzt sich im Schlaf. Mein Herz schlägt schneller, als er mir etwas in den Nacken murmelt und meine Hüfte umfasst. Dieses harte Ding presst sich an mich, versucht, sich noch tiefer zwischen meine Pobacken zu schieben, und ich keuche vor Schreck.

»Du riechst so gut«, murmelt er, und plötzlich glühe ich vor Hitze und Scham und noch etwas anderem, etwas Neuem, Pulsierendem, völlig Unbekanntem. Ich winde mich um das Gefühl. O Gott. Ist das … Bin ich angetörnt? Er ist nicht richtig wach, und ich wette, er hält mich für seine Kissenfreundin, oder mit wem auch immer er als Letztes geschlafen hat, und ich liege hier, total heiß und …

»Elsie«, knurrt er. Sein Arm schlingt sich fester um meine Taille, dann entspannt er sich plötzlich.

Er schläft noch immer tief und fest. Und als ich mich erneut aus seiner Umarmung herauszuwinden versuche, lässt er mich gehen. Mit knallrotem Gesicht renne ich die Treppe hinauf, und er pennt selig weiter.

Schon okay. Alles gut. Ein bisschen creepy, dass ich daran denke, obwohl er noch schläft. Im Badezimmer putze ich mir die Zähne (ja, mit dem Finger), wasche mir das Gesicht und schreibe Cece, dass ich keinem Sexhandel zum Opfer gefallen bin.

Mein Posteingang ist mit Mails überfüllt. Das Highlight:

Von: [email protected]

Betreff: Melanie

Melanie ist ein guter Mensch, sie wollte den Essay nicht aus dem Internet abschreiben, das hat sie mir selbst gesagt, und ich glaube ihr, weil ich sie großgezogen habe und wir in unserem Haus keine Lügen dulden. Sie wurde hereingelegt (ihre Mitbewohnerin will sich seit dem Vorfall mit der Menstruationstasse an ihr rächen). Bitte lassen Sie meine Tochter die Aufgabe noch mal einreichen.

Melanies Mom



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